Nachweis EEWärmeG Luft-/Luft-WP

[FH_ina]

Hallo Herr Obermüller,
hallo liebe Forum-Leser,

wir möchten für ein Bürogebäude einen EEWärmeG-Nachweis mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe, die sowohl die Heiz- als auch die Kühlfunktion (VRF-Gerät) übernimmt, führen.
Gefordert wird zum einen einen Deckungsanteil von > 50 %, der mir von der BKI-Bereichtsausgabe bestätigt wird.
Zudem fordert das EEWärmeG eine Jahresarbeitszahl von > 3,5 für die "nutzbare Wärme".
Im BKI-Bericht wird dies nur informel ausgegeben oder wird das Einhalten der JAZ anhand der Energiebilanz überprüft?
Wenn ja, bezieht sich die JAZ in diesem Fall nur auf den Heizfall (laut "Berechnung Anlagentechnik" < 3,5) oder wird auch hier der Kältefall mit abgebildet?

Vielen Dank
Friederike Hassemer

[Andreas Obermüller]

In der DIN 18599 wird die JAZ durch den IBP-Kernel für das EEWärmeG überprüft. So wie ich es sehe, wird dazu nur der Heizfall berücksichtigt, so würde ich das EEWärmeG auch lesen.

Andreas Obermüller

[FH_ina]

hallo Herr Obermüller,

vielen Dank für dei schnelle Antwort.
Da im Fall des Bütogebäude jedoch die JAZ für den Heizfall unter 3,5 liegt, wäre der Nachweis somit nicht erfüllt?
Laut BKI Energieplaner wird das EEWärmeG jedoch erfüllt?!?

Vielen Dank für die Hilfe
Friederike Hassemer

[Andreas Obermüller]

Hmm, das ist dann natürlich unlogisch. Können Sie mir bitte (mal wieder) die Datei zuschicken, ich prüfe das dann und stimme mich mit dem IBP ab. Danke!

Andreas Obermüller

[FH_ina]

Hallo Herr Obermüller,
hallo liebe Forum-Leser,

es geht mir noch einmal um den EEWärmeG-Nachweis bei einer Luft-Luft-Wärmepumpe (bzw. einem VRF-System):
Wenn ich das EEWärmeG richtig deute, muss ich folgendes nachweisen:
1) 50 % Geothermie am Wärme- und Kältebedarf
2) JAZ > 3,5
3) Installation eines Wärmemengen- und Stromzählers zur Ermittlung der JAZ im Betrieb.

Den Nachweis 1) führe ich direkt mit dem BKI EP.
Ist es ebenfalls zulässig (da nach den "anerkannten Regeln der Technik", z. B. VDI 4650, bestimmt) den Nachweis der JAZ mit dem BKI EP zu führen (Ausgabe "Berechnung Anlagentechnik")? Ist dieser "rechnerische" Nachweis ausreichend oder muss ein Messwert (daher die WMZ) ein Jahr nach Inbetriebnahme bestätigt werden?

Nach EEWärmeG darf auf die Installation der WMZ bei Luft-/Wasser oder Wasser-/Wasser-WP verzichtet werden, wenn ein Vorlauftemperatur im Heizkreis von max. 35 °C vorliegt.
Gibt es hierfür bereits eine Auslegung für VRF-Systeme? (z. B. Temperatur im Verflüssiger max. 45 °C)

Für eine Förderung (z. B. BAFA) ist zusätzlich eine Zertifizierung nach "Euroblume", "blauer Engel",..., oder "die Anforderung einer europäischen oder gemeinschaftlichen Normen" zu erfüllen. Diese Bedingung muss demnach nicht für den "reinen" Nachweis nach EEWärmeG erfüllt werden , oder?

Vielen Dank und beste Grüße
Friederike Hassemer

[orangeplus]

Die Jaz wird nach den "anerkannten Regeln der Technik" berechnet - steht in Anlage III.1.b. Daher Berechnung erforderlich.

[FH_ina]

Danke für die schnelle Antwort.
In diesem Fall lautet die Frage: Heißt "anerkantte Regeln der Technik" auch Nachweis nach BKI EP (DIN 18599 :2011)?

Vielen Dank
Friederike Hassemer

[orangeplus]

Das würde mich auch interessieren, in jedem Fall lässt sich die Berechnung der JAZ nicht ausgeben. Ich habe mir das bisher vom Hersteller/ Handwerker auslegen lassen. Es gibt im E-Planer im Bereich Technik für WP den Button "COP-Wärmepumpe". Vermutlich dient dieser für diese Berechnung. Allerdings muss ich gestehen habe ich bisher die Finger davon gelassen weil sich mir das noch nicht ganz erschließt: Geht das nach einer DIN oder VDI? Sind hier Herstellerwerte zu verwenden?
Die Berechnung ist leider bisher nicht dokumentiert. Vielleicht kann H. Obermüller hier ein wenig Infos dazu geben oder einen Fachteil in der Hilfe anlegen, das wäre super.

[FH_ina]

Hallo Herr Obermüller,
hallo liebe Forum-Leser,

mal davon ausgegangen, dass ich die JAZ nach DIN V 18599 verwenden darf:
Laut EEWärmeG muss diese bei der Wärmequelle Luft jedoch beim Standortklima ermittelt werden.
Daher wollte ich dafür die Energiebilanz auf eine "freie Berechnung" umstellen.
Leider haben sich alle Ergebnisse schon durch diesen "Klick" geändert, obwohl ich an den Einagbe-Paramtern noch nichts geändert hatte.

Daher jetzt meine Frage:
Welche Kennwerte werden automatisch alleine durch die Umstellugn vom EnEV-Verfahren auf die freie Berechnung geändert?
Kann ich irgendwie eine Bilanz unter EnEV-Randbedingungen, aber mit dme Standortklima erhalten?

Vielen Dank
Friederike Hassemer

[Andreas Obermüller]

Durch die EnEV sind einpaar Randbedingungen festgelegt, das sind die Randbedingungen, die im Anhang 2 Tabelle 3 der EnEV definiert sind. Diese kann man bei einer freien Berechnung dann anders festlegen.

Andreas Obemüller

[FH_ina]

Hallo Herr Obermüller,

vielen Dank für die schnelle Anwort. Das war mir bewusst und ich hatte die BKI-Datei bereits nach diesen Punkten überprüft.
Sie standen weiterhin auf den Vorgabewerten nach EnEV. Ich hätte sie jedoch, wie beschrieben, anpassen können:
- Klima EnEV 2014
- Verschattungsfaktor und Verbauungsindex weiter 90 %
- Absenkbetrieb bei Raumhöhen unter 4m
- Emissionsgrad (0,8) und Strahlungsabsorbtionsgrad gleich (0,5)
- Wartungsfaktor Beleuchtung gleich (normal 0,67)
- Gebäudeautomationsklasse C
Daher hatte ich mich gewundert, warum sich das Ergebnis geändert hat?!?

Vielen Dank für die Hilfe
Friederike Hassemer

[Andreas Obermüller]

Das kann ich so ohne weiteres auch nicht sagen. Das müsste man im Detail an den Ergebnissen prüfen. Es gibt ein paar Punkte der DIN 18599, die auch durch die EnEV ausser Kraft gesetzt sind. (z. B. Korrekturen durch Berichtigungen, Primärenergiefaktoren)

Andreas Obermüller